
Eventdetails
Liebesgeschichten und Heiratssachen
Johann Nestroy
In der Familie von Florian Fett, einem Fleischselcher, der es zum reichen Schlossherrn gebracht hat, führt die Liebe zu fatalen Irrungen und Wirrungen. Fetts Tochter Fanny ist in den Kaufmannssohn Anton verliebt, Ulrike, eine entfernte Verwandte, liebt den scheinbar mittellosen Alfred, und der „Viechkerl“ Nebel hat ein Auge auf Lucia Distel, die unansehnliche, aber vermögende Schwägerin des Hausherrn geworfen. Doch die amourösen Eskapaden werden von Fett durchkreuzt und seinen wirtschaftlichen Interessen unterworfen: Aus verblasenen Liebesgeschichten sollen handfeste Heiratssachen werden. Fetts erklärtes Ziel ist es, sein Vermögen zu vermehren. Der Parvenü ist nicht allein mit seiner Gier – Nebel, der sich selbstgefällig zu seiner Schuftigkeit bekennt, durchschaut die Gesetze dieser Gesellschaft und bedient sich rücksichtslos ihrer Mechanismen.
Immerhin fünf Jahre bevor Marx und Engels ihr Kommunistisches Manifest veröffentlichen, setzt Nestroy in seiner 1843 entstandenen Posse bürgerliche Familienverhältnisse als reine „Geldverhältnisse“ in Szene, „die Heiratsmache ist eben nicht mehr und nicht weniger als eine Geldmache“ (Bruno Hannemann). Und wie immer bei Nestroy ist hier nichts gemütlich oder idealisiert, nicht die gesellschaftlichen Zustände und schon gar nicht die Liebe. Vor allem auf die Institution Ehe, die er einmal eine „wechselseitige Lebensverbitterungsanstalt“ nennt, zielt sein scharfer Spott. Von der Doppelhochzeit am Ende sollte man sich daher keinesfalls täuschen lassen, denn, wie Hans Weigel treffend bemerkte, „Nestroys Ehen werden nicht im Himmel geschlossen“.
Die Offene Burg bietet zu dieser Inszenierung kostenlose StückWorkshops für Schulen an. Die kostenlose Teilnahme wird ermöglicht durch die Arbeiterkammer Wien.
Zeitplan
- Dauer:
- ca. 165 Min. 1 Pause
- Beginn
- Ende
Die nächsten Termine
Besetzung und Team
Besetzung
am
- Florian Fett, ehemals Fleischselcher, jetzt Particulier
- Fanny, dessen Tochter
- Ulrike, entfernt mit Herrn von Fett verwandt
- Lucia Distel, ledige Schwägerin des Herrn von Fett
- Anton Buchner, Kaufmannssohn
- Marchese Vincelli
- Alfred, dessen Sohn
- Nebel
- Philippine, Stubenmädchen bei Fett
- Der Wirt zum Silbernen Rappen
- Die Wirtin
- Kling, Kammerdiener des Marchese / Georg, Bedienter bei Fett / Schneck, ein Landkutscher / Ein Wächter
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und den Musikern
Matthias Jakisic, Toni Burger, Nikolai Tunkowitsch, Antonia-Alexa Georgiew, Emily Stewart, Lena Fankhauser, Simon Schellnegger, Melissa Coleman, Heidemarie Mravlag
Regie Team
- Regie
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Bühnenbild
Volker Hintermeier
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Kostüme
Su Bühler
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Musik
Matthias Jakisic
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Licht
Norbert Joachim
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Dramaturgie
Hans Mrak