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Stay-At-Home-Lesung: Die Nacht, als ich sie sah

DIE NACHT, ALS ICH SIE SAH ist eine Stay-At-Home-Lesung aus dem Roman von Drago Jančar, dem Gewinner des diesjährigen Österreichischen Staatspreises für Europäische Literatur, die Sie ab Sonntag 5. April um 18 Uhr hier auf unserer Website erleben können.

Mit Roland Koch, Michael Maertens, Barbara Petritsch, Katharina Pichler und Branko Samarowski. Bearbeitung von Patrick Steinwidder 

Im Jänner 1944 führt eine Gruppe von Tito-Partisanen Veronika Zarnik und ihren Ehemann Leo aus ihrer Burg in Slowenien ab. Die Spuren verlieren sich im Schnee und Jahre wie auch Jahrzehnte später, scheint niemand zu wissen oder sich erinnern zu wollen, was mit dem Ehepaar geschah. Fünf Personen berichten aus ihren Erinnerungen und lassen das Bild einer schillernden jungen Frau entstehen. Der serbische Offizier, die Mutter, der deutsche Wehrmachtsarzt, dieHaushaltshilfe und der Partisan berichten über Veronika und den Versuch, in kriegerischen Zeiten ein privates Idyll aufrechtzuerhalten. Doch der Strom der Geschichte reißt diese Illusion mit sich fort.

Drago Jančars Roman DIE NACHT, ALS ICH SIE SAH nimmt seinen Ausgangspunkt von einer wahren Begebenheit, die erst 2015 aufgeklärt werden konnte. Ksenja Hribar, Vorbild für die Romanfigur Veronika, wurde im Winter 1944 gemeinsam mit ihrem Mann Rado Hribar von Partisanen aus ihrer Burg Strmol in Oberkrain (Slowenien) verschleppt und galt als verschollen. Im März 2015 – vier Jahre nach Erscheinen des Romans – wurden die sterblichen Überreste in einem nahen Wald gefunden.

Cover. Die Nacht als ich sie sah. Von Drago Jancar, Folio Verlag

"Die Nacht, als ich sie sah", Roman von Drago Jančar. Aus dem Slowenischen von Daniela Kocmut und Klaus Detlef Olof. Folio Verlag 2015, geb. 191 S.

Drago Jančar wurde 1948 in Maribor, Jugoslawien (im heutigen Slowenien) geboren. Er studierte Jura, war PEN-Präsident und hat sich mit seiner publizistischen Tätigkeit gegen die ehemalige jugoslawische Regierung gestellt. 1974 wurde er wegen "feindlicher Propaganda" inhaftiert. Heute lebt er in Ljubljana und ist weiterhin politisch-publizistisch tätig. Jančar erhielt zahlreiche Preise, u. a. den Europäischen Literaturpreis, 2002. Im Folio Verlag erschienen zuletzt: "Der Baum ohne Namen" (2010), "Nordlicht" (2012), "Der Galeerensträfling" (2015). Der Romancier, Erzähler und Essayist Drago Jančar wird mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur 2020 ausgezeichnet.

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