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#ThomasBernhard90

Am 9. Februar 2021 wäre Thomas Bernhard 90 Jahre alt geworden. Das Burgtheaterensemble feierte dieses Jubiläum mit Lesungen von Texten von und über Thomas Bernhard – zwischen 9. & 17. Februar auf der Website des Burgtheaters. 

© Oliver Herrmann
“Ich glaube, wir alle dürften etwas zurückhaltender werden, mit Schall und Trompeten, mit Kulturgefasel und Lobhudelei und sollten uns einige krasse Irrtümer und Fehler der frühen und jüngsten Zeit (in Bezug auf die Beurteilung mancher Künstler) vor Augen führen. Da die Welt und mit ihr die Kunst und Kultur keinen Tag stillsteht, darf man mit Gewissheit annehmen, daß sich unter uns mancher befindet, dem man (sicher aber erst nach dem Tode), die höchsten Ehren erweisen wird.” (1952)

Thomas Bernhards Werk gilt ungebrochenes Interesse – man liest, spielt, übersetzt und erforscht Bernhard, weltweit. Zu seinem Geburtstag zeigt das Burgtheater – sobald die Türen des Theaters wieder öffnen dürfen – eine Neuinszenierung von Bernhards Stück DIE JAGDGESELLSCHAFT (1972) in der Regie von Lucia Bihler. DIE JAGDGESELLSCHAFT zählt zu Bernhards frühen Theaterstücken, von den abendfüllenden Werken sind nur EIN FEST FÜR BORIS und DER IGNORANT UND DER WAHNSINNIGE eher uraufgeführt, und Bernhard selbst hat das Stück wiederholt als eines seiner gelungensten bezeichnet. 

Bevor es jedoch soweit ist und wir die Premiere im Akademietheater zeigen dürfen, präsentiert das Burgtheater-Ensemble Texte von und über Thomas Bernhard. Als Abschluss unserer Bernhard-Onine-Sonderedition gewähren wir am 17. Februar exklusive PROBENEINBLICKE in Lucia Bihlers Inszenierung von DIE JADGGESELLSCHAFT und Sie erfahren unter anderem was ein Unfall von Bernhard mit einer Motorsäge aus dem Jahr 1972 mit dem Stück zu tun hat. 

Wie in DIE JAGDGESELLSCHAFT auch, finden sich überall die großen Bernhard’schen Themen: die Auflösung aller Gewissheiten über Begriffe und Genres, das unermüdliche Anreden seiner Figuren gegen den Untergang, die Verklärung der katastrophischen österreichischen Vergangenheit, der Abgesang auf das Theater und die Realität gleichermaßen, das Lachen angesichts des Todes und die Verzweiflung angesichts des Komischen sowie die Kunst als Offenbarung der Wahrheit.

Das Programm

Die Lesungen sind jeweils für 7 Tage online verfügbar. 

 

#ThomasBernhard90 #1: Norman Hacker & Dietmar König lesen aus "Der Wald ist groß, die Finsternis auch. Interview von André Müller" (1979)

 

#ThomasBernhard90 #2: Alexandra Henkel liest "Junge Köpfe" (1959)

#ThomasBernhard90 #3 Markus Hering liest "In Österreich hat sich nichts geändert" (1969)

 

#ThomasBernhard90 #4 Markus Meyer liest "Mein glückliches Österreich" (1988)

#ThomasBernhard90 #5 Daniel Jesch liest "Meine Existenz als Schriftsteller in Österreich" (1980)

 

#ThomasBernhard90 #6 Martin Schwab liest aus "Auslöschung" (1986)

 

#ThomasBernhard90 #7 Katharina Pichler liest "Die Kleinbürger auf der Heuchelleiter" (1978)

 

#ThomasBernhard90 #8 Maria Happel liest aus "Midland in Stilfs" (1971)

 

#ThomasBernhard90 #9 „Künstler haben alle Angst“ Ignaz Kirchner liest Thomas Bernhard

Livemitschnitt der Festvorstellung zum 70. Geburtstag von Ignaz Kirchner (17. Oktober 2016):
Ignaz Kirchner liest aus „Minetti“, „Die Macht der Gewohnheit“, „Der Theatermacher“ und „Der Stimmenimitator"

 

Was hat ein Unfall mit einer Motorsäge von 1972 mit dem Stück DIE JAGDGESELLSCHAFT zu tun? In unserer Reihe “Probeneinblicke” verraten wir es Ihnen - ab 17. Februar. 

“Theater ist eine Absurdität”,

sagt Bernhard,

“eine Jahrtausende alte Perversität, in die die Menschheit vernarrt ist und deshalb so tief vernarrt ist, weil sie in ihre eigene Verlogenheit so tief vernarrt ist und nirgendwo somit ist die Verlogenheit größer und faszinierender als auf dem Theater“. 
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