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Nachgefragt bei Tiit Ojasoo & Ene-Liis Semper

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"Meister und Meister", eine Liebesgeschichte von einem sturmerprobten Paar  Jelena und Michail Bulgakow geschrieben und von einem sturmerprobten Paar inszeniert und ausgestattet: Die bildende Künstlerin Ene­-Liis Semper und der Regisseur Tiit Ojasoo wählten Bulgakows Roman für ihr Burgtheater-Debüt. 

Seit 2004 leiteten Semper und Ojasoo das Theater NO99 in Tallinn, Estland. Nach 100 Inszenierungen, so der Plan bei der Gründung, wollen sie sich auflösen. Im Jänner 2019 ist es dann soweit. 100 Arbeiten ihres Theaters, aufregend und innovativ, visuell stark und ausgeprägt physisch. Viele reisten über Jahre zu den Festivals in der ganzen Welt, mehrfach auch zu den Wiener Festwochen. Im deutschsprachigen Raum waren Semper und Ojasoo in Hamburg, München, Luzern tätig, jetzt arbeiten sie zum ersten Mal am Burgtheater, "Meister und Margarita" feiert am 17. Oktober 2019 Premiere. 

 

Wann SIND die beiden "Meister und Margarita" zu ersten Mal BEGEGNET?

 

Ene­-Liis Semper und Tiit Ojasoo
© Matthias Horn
Ene-Liis Semper
Ene-Liis Semper
© Matthias Horn

Ene­-Liis Semper:

Ich las "Meister und Margarita" mit 15 oder 16 Jahren zum ersten Mal. Freilich war uns damals die Absurdität des Sowjetsystems vertraut, schließlich lebten wir in einem besetzten Land. In der Generation unserer Großeltern gab es Opfer des Stalin-Terrors, aber niemand hat darüber ein Wort verloren. Die Erinnerungen daran waren wohl zu schmerzhaft. Bulgakows Buch geht aber weit über die Kritik am Sowjetsystem hinaus. Bereits als Jugendliche haben mich die philosphischen Fragen mehr interessiert, als die Sowjetgroteske. Wie Bulgakow das Menschliche, Allzumenschliche mit großen metaphysischen Fragen verknüpft, ist schlichtweg genial.

Tiit Ojasoo
Tiit Ojasoo
© Matthias Horn

Tiit Ojasoo:

Meine erste Leseerfahrung datiert ebenfalls aus jener Zeit wie Ene-Liis'. ich erinnere mich an den scharfen Humor, mit dem Bulgakow leere Geschäftsregale beschreibt oder Opportunisten. Das Buch hat dermaßen viele Schichten, Handlungsstränge und Widersprüche, es liefert Material für mehr als ein Theaterstück. In der Wiener Aufführung interessieren uns die Verweise auf das Sowjetsystem kaum, vielmehr geht es um die Auseinandersetzung mit gegenwärtigen menschlichen Verhalten und Fehlverhalten.

Meister und Margarita
Felix Kammerer (Behemoth)
© Matthias Horn
MEISTER & MARGARITA

im Akademietheater, ab 17. Oktober
Regie Ene­-Liis Semper & Tiit Ojasoo

Die Bearbeitung eines der wirkungsmächtigsten Romane des 20. Jahrhunderts, ein gesellschaftliches Poem, die Geschichte einer Liebe, einer Hinrichtung und darüber, dass die Feigheit das größte menschliche Laster ist.

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