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Kleine Welten. Über Leben

Wer etwas Brauchbares über die Welt aussagen will, egal was, braucht von der Welt ein Modell, eine Karte, eine Vereinfachung, kurz: eine Anschauung – weil sich uns die Anschauung von der Welt als einem Ganzen entzieht und Karten im Maßstab 1:1 so schwer zu lesen sind. Das hat den Philosophen Markus Gabriel sogar dazu verleitet, ein ganzes Buch zu verfassen mit dem Titel Warum es die Welt nicht gibt, alles andere aber schon: zum Beispiel Plastikmüll, Schiffbrüche, Waschmaschinen, die Bücher von Ludwig Wittgenstein und Eintagsfliegen. Übrigens: Wer unter der Welt, wie sie eingerichtet ist, leidet, hat sich immer schon und in allen Zeitaltern vorzugsweise Inseln vorgestellt, auf denen man von einem Nullpunkt aus neu beginnen kann, sich eine bessere Gesellschaft „en miniature“ zu erdenken oder sie mit dystopischem Horror zu überziehen: als Zuspitzung alles Schlechten, das uns umgibt. Das erklärt vielleicht auch die schräge Leidenschaft der Menschheit für das Theater: Ein Ort zum gemeinsamen Modellbau, zum Entfalten von Karten in merkwürdigen Maßstäben, für Zeitreisen und Inselgeister, ein Landeplatz für Außerirdische, auf dem sich Fuchs und Wildschwein „Gute Nacht!“ sagen.

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