Das Mädl aus der Vorstadt
Über Nestroys Gestalten schwebt das Lächeln der Götter, zumindest jener, die mit Wien etwas zu tun haben. Denn Nestroys Menschen sind artikulierte Natur, seine Schwänke lustigste, weiseste Menschen-Fabeln. Man muss diese närrischen, vom Dichter belebten Lebewesen aus dem Wiener Busch, auch die Argen und Schlimmen, die Faulen und Gefräßigen, die Tölpel und die Übertölpelten, lieben. Nestroy war kein Moralist. Wenn bei ihm die Tugend das Laster besiegte und Hochmut vor dem Fall kommt, so ist das ein sittliches Ordnungmachen weniger um der Sittlichkeit als der Ordnung willen. Nur keine Schlamperei.
Nestroys Dichtung ist das schönste Monument, das je dem Mutterwitz eines Volkes errichtet wurde. Er selbst, dieses Witzes souveräner, schonungsloser Gebraucher, sah durch ihn die Menschen, die er sah, in allen Farben und Ultrafarben. Und baute aus solcher Buntheit den heitern Regenbogen seines Possenwerkes: als Zeichen der Versöhnung zwischen Schöpfer und Kreatur.
Mit: Trude Ackermann, Lona Dubois, Helma Gautier, Ingeborg Gruber, Elisabeth Höbarth, Christiane Hörbiger, Susi Nicoletti, Ernst Anders, Richard Eybner, Ernst Gegenbauer, Josef Meinrad, Hans Thimig, Josef Wichart
Regie: Leopold Lindtberg
Bühnenbilder und Kostüme: Fritz Butz
Musikalische Einrichtung und Leitung: Alexander Steinbrecher
Premiere im Theater an der Wien (Vorstellung des Burgtheaters im Rahmen der Wiener Festwochen) 7. Juni 1962, Aufzeichnung aus dem Burgtheater 1962
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Beschreibung | Information |
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Von Johann Nestroy
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