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Vier Wände. Über geschlossene Systeme

Mit dem Beginn des bürgerlichen Zeitalters ist die Alleinherrschaft aus dem Palast in die „eigenen vier Wände“ übersiedelt. Von der großen Bühne vertrieben, lebt der Patriarch seine Macht im trauten Kreise der Familie aus. Seit dem 18. Jahrhundert und dem Aufkommen des bürgerlichen Trauerspiels handelte daher ein nicht unerheblicher Teil der europäischen Dramatik von Aus- bruchsversuchen aus diesen geschlossenen Systemen. Heute sind die vier Wände in vielen Fällen einsturzgefährdet, die Familie ein baufälliges Konstrukt, in der der Patriarch unter Aufbietung seiner verbliebenen Kräfte, mit hochrotem Kopf gewissermaßen, seinen verlorenen Posten zu verteidigen sucht. Die Stücke und Texte dieses Kapitels erzählen allesamt vom Aufbrechen der einst geschlossenen Systeme, sie erzählen vom Aufbruch der Frauen und von Familien, die einst aufgebrochen sind, und in der neuen Heimat mit kulturellen Brüchen leben. Nicht nur die Patriarchen müssen sich eine neue Rolle suchen.

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