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Kollektivsalon im Überblick

Unter dem Titel Kollektivsalon lädt die HYDRA in der Spielzeit 2020/21 an historisch aufgeladenen Daten ins Kasino des Burgtheaters. Die Einladung erfolgt sowohl an das Publikum als auch an Autor*innen und schreibende Kollektive. Für jede Ausgabe des Kollektivsalons entstehen neue dramatische Texte. Worte, geschrieben, um gesagt zu werden – von Ensemblemitgliedern des Burgtheaters verlesen, proklamiert, gespielt. So verwandelt sich der Kollektivsalon zu einer Bühne der Vielen, die radikal divers stets neue Vermählungen auf Zeit eingehen. 

Die HYDRA ist aus dem Autor*innenkollektiv NAZIS & GOLDMUND hervorgegangen. Zunächst als Blog auf nazisundgoldmund.net gegründet, entwickelte sich die assoziativ wachsende Gruppe in ein vielköpfiges poetologisches Monstrum (die namensgebende Hydra), das die Entwicklungen und Aktionen der europäischen Rechten und ihrer internationalen Allianzen kritisch beobachtet, deren Erzähl- und Interventionsstrategien untersucht und attackiert. Denn je dumpfer und autoritärer der Diskurs, je mehr Message-Control in den Hirnen, je deutlicher die ausweichenden Handbewegungen, je retrotopischer die Versprechen, desto nötiger haben wir neue Geschichten, neue Erzählungen, neue vielfältige Gemeinschaften. Und wenn die Politik schläft, muss halt wieder mal die Kunst ran.
 

Szenenfoto Kollektivsalon, Folge 1
© Marcella Ruiz Cruz

9.11.2019

KOLLEKTIVSALON
Folge 1: Rückschritte, Rücktritte
Hydra
Mit: Stefanie Dvorak, Stacyian Jackson, Marta Kizyma, Deleila Piasko
<der rücktritt ist zum allumfassenden signum für den fortschritt geworden>
TAGESPOLITISCHE LITERATUR ALS STÖRMANÖVER
Nazis und Goldmund ist ein schreibendes Kollektiv, das ursprünglich als Blog gegründet wurde. Neben ihrer Publikationstätigkeit veranstaltete die Gruppe in den letzten zwei Jahren auch Konferenzen und Gespräche mit zeitgenössischen Autor*innen, u.a. im Berliner Ballhaus Ost oder am brut Wien. In permanenter Diffusion begriffen, arrangiert sich Nazis & Goldmund nun unter dem Namen HYDRA neu – als vielköpfiges, supranationales Monstrum gegen die neue Rechte und deren voranschreitende gesellschaftliche Akzeptanz. Unter dem Titel Kollektivsalon lädt die HYDRA in lockeren Abständen ins Kasino am Schwarzenbergplatz, um gemeinsam mit Ensemblemitgliedern des Burgtheaters an historisch bedeutsamen Daten Literatur als Störmanöver gegen die Gleichgültigkeit zu präsentieren.
Dabei entsteht für jede Ausgabe ein neuer dramatischer Text. In diesem kurzgeprobten Format wird künstlerisch zur Sprache gebracht, was gesagt werden muss. Nicht nur über rechte Erzählungen und deren Analyse. Sondern über die Vielfalt an Geschichten, die das 21. Jahrhundert birgt. Über neue Realitäten, die wir brauchen.


Die erste Ausgabe fand nicht zufällig am 9. November statt. Unmissverständlich spannt die HYDRA einen Bogen von den Einschlägen und Kahlschlägen der Vergangenheit zu den Rückschritten und Rücktritten, die unsere Gegenwart bestimmen.
 

20.102020

KOLLEKTIVSALON
Folge 2: Anschlussfähig. Hydra präsentiert: Fabulamundi – Playwriting Europe

Ursprünglich für den 12. März geplant, den Tag des sogenannten „Anschlusses“ Österreichs an Nazideutschland, geht es um Anschlüsse und Ausschlüsse in Europa. Eingeladen sind drei Autor*innen aus „Fabulamundi – Playwriting Europe“, einem Netzwerk zur Förderung europäischer Gegenwartsdramatik. Im KOLLEKTIVSALON werden die zu diesem Anlass verfassten Texte von Ensemblemitgliedern des Burgtheaters präsentiert und anschließend in einer offenen Gesprächssituation mit den Autor*innen diskutiert.

In Kooperation mit den WIENER WORTSTAETTEN (ein einzigartiges, interkulturelles Autor*innentheaterprojekt, das 2005 von Dramatiker Bernhard Studlar und Regisseur Hans Escher und ins Leben gerufen wurde)

 

FABULAMUNDI PLAYWRITING EUROPE

Fabulamundi Playwriting Europe: Beyond Borders? ist ein Kooperationsprojekt von Theatern, Festivals und Kulturinstitutionen aus 10 EU-Ländern (Italien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Rumänien, Österreich, Belgien, Großbritannien, Polen und der Tschechischen Republik) zur Förderung zeitgenössischer Dramaturgien. Ziel des Netzwerks ist es, zeitgenössisches dramatisches Schreiben in ganz Europa zu unterstützen und zu fördern, die Aktivitäten und Strategien der in diesem Bereich tätigen Künstler zu stärken und zu vertiefen und Theaterschaffenden Möglichkeiten der Vernetzung, der kulturellen Begegnung und der fachlichen Entwicklung zu bieten.

8.11.2020

KOLLEKTIVSALON
Folge 3: Hydra präsentiert: Max Czollek & Kompliz*innen

Nach seinem furiosen Essay "Desintegriert euch!" von 2018 hat Max Czollek mit "Gegenwartsbewältigung" den Sachbuchbestseller des Jahres nachgelegt. Keine bloße Abrechnung mit unseren Gesellschaften, die sich ihrer antifaschistischen Grundlagen nicht mehr erinnern wollen, sondern sorgfältige Analyse. Mit Boxhandschuhen. Für den Kollektivsalon schreibt Czollek wehrhafte Literatur für die Bühne. Gemeinsam mit Kompliz*innen, darunter Schauspieler*innen des Burgtheaters, entsteht eine szenische Lesung über die Kontinuitäten rechten Terrors von Braunau bis Hanau – und dessen Ermöglichung durch die sogenannte Mitte.

Partnerveranstaltung der Tage für Jüdisch-Muslimische Leitkultur. www.TdJML.org

Nachlese Lesen Sie hier Auszüge aus dem Kollektivsalon
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