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Lärm. Über das Öffentliche.

Vielleicht wird uns die Zeit der Pandemie eines Tages als Epoche der Großen Stille in Erinnerung sein. Die Chöre, die Demonstrant*innen, die Fans: wie von der Geschichte verschluckt. Eine unbekannte Lautlosigkeit legte sich über die Stätten der Versammlung, und der Himmel über der Pandemie wurde leer; mit den Kondensstreifen verschwand auch der Fluglärm über den Städten. Aber diese Stille war nur der Grund, vor dem ein neuer Lärm umso lauter aufbrandete: in den Parlamenten, den sozialen Medien, unseren Köpfen. „Alle stehen nun allen gegenüber und schreien sich an.“ (Jelinek) Öffentlichkeit als Krach, der den schweigenden Rängen der Stadien, den verlassenen Theatern, den ungenutzten Tanzflächen der Clubs, den leer gefegten Schulhöfen und Hörsälen selbst entstiegen ist. Was für Folgen hat es für eine Demokratie, wenn sie für eine sehr lange Zeit auf ihr vornehmstes Mittel zur Herstellung von Öffentlichkeit verzichten musste: auf die Versammlung?

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