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Die Bakchen

Burgtheater
Euripides
Szenenfoto Die Bakchen
© Andreas Pohlmann

Dionysos, den seine Anhänger auch Bakchos nennen, ist nach Theben, in die Stadt seiner Herkunft, zurückgekehrt, um seine Anbetung zu erzwingen. Pentheus, der neue Herrscher Thebens, hat eine säkulare Ordnung geschaffen und erkennt die göttliche Abstammung des Dionysos als Sohn des Zeus nicht an. Große Teile der Bevölkerung unter Führung von Pentheus’ Mutter Agaue hat der Gott bereits in seinen Bann geschlagen, sie feiern als Bakchen in den nahegelegenen Bergen Orgien zu Ehren des neuen Gottes.
DIE BAKCHEN ist ein Drama der Krise. Seine Uraufführung findet 406 v. Chr. nach fast dreißig Jahren Krieg mit Sparta kurz vor der Niederlage Athens statt. Es ist eine Zeit der Gegenaufklärung, der Intoleranz, der Ketzerverfolgung. Der griechischen Aufklärung, die das Denken des fünften vorchristlichen Jahrhunderts bestimmt hatte, wird der Prozess gemacht. Euripides hat sich aus Athen abgesetzt.

In DIE BAKCHEN versucht Pentheus, der Erosion des öffentlichen Lebens mit polizeilichen und militärischen Mitteln Einhalt zu gebieten. Als er sich selbst in die Nähe der Bakchen begibt, wird er von diesen in Stücke gerissen. In verblendetem Triumph zieht Agaue, den Kopf ihres Sohnes in den Händen, nach Theben ein. Doch das grausame Erwachen bleibt ihr und der Stadt nicht erspart.

Das vermutlich letzte vollendete Drama des letzten der drei großen Autoren der griechischen Klassik, einer der Grundtexte des europäischen Theaters, eröffnete die neue Direktion am Burgtheater. In ihm steht für die Stadtgesellschaft und ihre Verfassung viel auf dem Spiel. Dionysos, der "kommende Gott", dessen Rückkehr Euripides beschreibt, verspricht Gemeinschaft und Identität, Orientierung und Gefolgschaft – mithin die Befreiung von individueller Verantwortung und moralischen Fesseln und die Lizenz zu ungezügelter Gewaltausübung gegen seine Gegner. DIE BAKCHEN sind eine grundlegende Studie über den Einbruch des Irrationalen in eine säkulare Gesellschaft und rühren mit der Wucht antiker Dramatik an eine der Grundfragen unserer Zeit.

Regisseur und Bühnenbildner Ulrich Rasche arbeitet zum ersten Mal am Burgtheater. Mit seinen monumentalen Bühnenmaschinen, dem konsequenten Einsatz von Musik und großen Chören, sowie der strengen Fokussierung seiner Inszenierungen auf die Sprache hat er sich in den letzten Jahren einen bedeutenden Namen gemacht.

Ausgezeichnet mit dem Nestroy 2020

Franz Pätzold als "Bester Schauspieler"

 

Foto: Stefanie Moshammer

 

  • Chor
    Sören Kneidl,
    Tobias Resch,
    Felicitas Franz,
    Maren Streich,
    Philipp Quell,
    Sam Michelson,
    Elias Krischke,
    Pascal Groß,
    Andreas Gaida,
    Anna Kiesewetter,
    Zelal Kapcik,
    Aleksandra Corovic,
    Jeanne-Marie Bertram,
    Yannik Stöbener,
    Justus Pfankuch,
  • Bariton
    Helmut Höllriegel ,
  • Tenor
    Julian Alberto Henao Gonzales,
  • Perkussion
    Katelyn King,
  • Bass
    Christian Wendt,
  • Cello
    Melissa Coleman,
  • Viola
    Lena Fankhauser,
  • Violine 2
    Nikolai Tunkowitsch,
  • Violine 1
    Antonia-Alexa Georgiew,
  • Dionysos
    Franz Pätzold,
  • Chorführer
    Markus Meyer,
  • Teiresias
    Hans Dieter Knebel,
  • Kadmos
    Martin Schwab,
  • Agaue
    Katja Bürkle,
    Sylvie Rohrer,
  • Pentheus
    Felix Rech,
Beschreibung Information
Dauer und Pausen 3 Stunden 15 Minuten - 1 Pause
Sitzplan A!
195 Minuten 1 Pause
Die Bakchen - Trailer
© Michael Podogil
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