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Sondervorstellung: Die Troerinnen

Burgtheater
nach Euripides
| Mit Texten von Euripides, Ovid, Seneca und Jane M. Griffiths. Deutsch von Gerhild Steinbuch
Sylvie Rohrer, Lilith Häßle
© Susanne Hassler-Smith

Ärzte ohne Grenzen und Burgtheater laden zu einer Sondervorstellung von DIE TROERINNEN ein – mit anschließendem Publikumsgespräch über die Themen der Inszenierung. Das Stück erzählt das harte Schicksal von fünf Frauen im berühmtesten Krieg der Antike: Das griechische Heer hat nach zehn Jahren Belagerung und vielen Opfern die Stadt Troja eingenommen, und die troische Königin Hekuba betrauert den Verlust ihrer 17 Kinder und ihres Mannes. Der größtmögliche Verlust verbindet sich mit maximaler Unsicherheit: Werden die Frauen den Rest ihres Lebens in griechischer Sklaverei verbringen müssen? Gemeinsam mit Expert*innen wollen wir über das Schicksal von Frauen in Kriegen der Gegenwart ins Gespräch kommen, und wie ihre Körper noch immer als Pfand eingesetzt werden. 
Einmaliger Sonderpreis inkl. Gespräch € 5,–

WERKEINFÜHRUNG um 18.45 Uhr im 1. Pausenfoyer
Publikumsgespräch mit Parnian Parvanta (Gynäkologin und Stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Ärzte ohne Grenzen Deutschland), Mitgliedern des Ensembles & Alexander Kerlin (Dramaturg), Moderation: Florian Klenk, FALTER 
In Kooperation mit Ärzte ohne Grenzen & FALTER

  • Hekabe
    Sylvie Rohrer,
  • Helena
    Patrycia Ziolkowska,
  • Andromache
    Sabine Haupt,
  • Kassandra
    Lilith Häßle,
  • Chorführerin
    Safira Robens,
  • Chor
    Ahmad Al Weish,
    Anastasija Aleksic,
    Gloria Berghauser,
    Johanna Maria Bogner,
    Leonie Gadner,
    Serena Giordani,
    Deniz Gökbolut,
    Lara Horvath,
    Katharina Kemp,
    Bianca Kobald,
    Lilly Krainz,
    Prescilia Lemo,
    Serapia Lentsch,
    Marion Möstl,
    Princess Njoku,
    Pauline Rauch,
    Anna Stippel,
    Lena Strümpel,
    Marie-Sophie Tschak,
    Lilly Sophie Volk,
    Sophie Wilfert,
Beschreibung Information
Dauer und Pausen 2 Stunden - keine Pause
Sitzplan A
Zusatzinformation einmaliger Sonderpreis €5,- in Kooperation mit Ärzte ohne Grenzen / anschl. Publikumsgespräch / Einführung

DIE TROERINNEN

Mit Texten von Euripides, Ovid, Seneca und Jane M. Griffiths. Deutsch von Gerhild Steinbuch

Die Schlacht ist geschlagen, aber der Krieg ist nicht vorbei. Troja ist gefallen, Rauchsäulen stehen über den Trümmern und die siegreichen Griechen bereiten sich auf ihre Abfahrt vor. Die überlebenden trojanischen Frauen befinden sich vor der Stadt, auf der Schwelle zwischen ihrem alten Leben als Staatselite und dem kommenden in der Sklaverei. Der denkbar schlimmste Verlust und tiefste Fall vereinen sich mit der größtmöglichen Ungewissheit. Hekabe, Königin Trojas, beklagt den Mord an ihrem Ehemann Priamos und den Tod der meisten ihrer zahlreichen Kinder; wohin das Schicksal sie noch führen wird, weiß sie nicht. Mit ihr, wartend, Hekabes überlebende Tochter Kassandra, die Seherin, der nicht geglaubt wurde, und ihre Schwiegertochter Andromache mit ihrem kleinen Sohn Astyanax, letzter männlicher Erbe der Trojaner – sowie die Griechin Helena, die als Auslöserin des Kriegs gebrandmarkt wird und nun auf ihr Urteil wartet. 

Die trojanischen Frauen sind auf nichts als ihre Körper zurückgeworfen, angefüllt mit Erinnerung, mit wütendem Schmerz, versehrt, gezeichnet, klagend, mit einem Bein bei ihren Toten in der Unterwelt, mit dem anderen im Diesseits Halt suchend, um ihren Peinigern die Augen herauszureißen. „Kein Unterschied mehr zwischen Zorn und Trauer“, heißt es bei Ovid über Hekabe. Die australische Regisseurin Adena Jacobs stellt den gespenstischen Zwischenraum, den die Troerinnen bewohnen, ins Zentrum ihrer bilderreichen und schonungslosen Auseinandersetzung – und fragt darin ausdrücklich nach dem Schicksal weiblicher Körper im Krieg, nach dem weiblichen Körper als Kampfplatz.

Die Wiener Dramatikerin Gerhild Steinbuch hat die Texte von Ovid, Seneca, Euripides und Jane M. Griffiths für diese Inszenierung neu ins Deutsche übertragen.

Teaser: DIE TROERINNEN
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