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Zum 95. Geburtstag von Gerhard Klingenberg

Der in Wien geborene Schauspieler, Regisseur und Theaterintendant Gerhard Klingenberg wird am 11. Mai 2024 fünfundneunzig Jahre alt. Er leitete das Burgtheater von 1971 bis 1976.
Die Direktion des Burgtheaters und alle Kolleginnen und Kollegen gratulieren dem Ehrenmitglied des Burgtheaters von Herzen.

Gerhard Klingenberg
© Privat
Gerhard Klingenberg und Kitty Oertl
Gerhard Klingenberg und Kitty Oertl in "Die ehrbare Dirne" am 5.
© KHM-Museumsverband

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Gerhard Klingenberg eine Schauspielausbildung am Konservatorium der Stadt Wien. Ab 1947 war er am Burgtheater als Schauspieler engagiert. Im Mai 1947 übernahm Klingenberg im Alter von 18 Jahren aufgrund einer Krankheit von Albin Skoda die Rolle des Camille in „Dantons Tod“. Ewald Balser, der die Hauptrolle spielte, sagte über ihn: „Es war die größte Talentprobe, die ich je erlebt habe!“

1948 gab Klingenberg sein Regiedebüt am Stadttheater Klagenfurt mit Curt Goetz‘ Stück „Das Haus in Montevideo“. Es folgten viele weitere Stationen, unter anderem als Oberspielleiter am Landestheater St. Pölten und am Landestheater Innsbruck, am Deutschen Theater in Ostberlin, an den Städtischen Bühnen Köln, am Schauspielhaus Hamburg, den Münchner Kammerspielen, am Schauspielhaus Zürich, am Berliner Schillertheater und am Schauspielhaus in Düsseldorf. 1956 wurde er von Bertolt Brecht als Schauspieler und nach Brechts Tod von Helene Weigel als Regisseur ans renommierte Berliner Ensemble engagiert. Er sammelte erste Erfahrungen als Fernsehregisseur beim Ostberliner Fernsehen. 1961 kehrte er in die Bundesrepublik zurück und arbeitete von da an auch für das Deutsche Fernsehen, und ab 1968 auch für das Österreichische Fernsehen. 1964 erhielt er für den Film „In der Sache J. Robert Oppenheimer“ den Fernsehpreis der Deutschen Akademie für Darstellende Kunst, den Internationalen Kritikerpreis beim Fernsehfestival in Prag sowie den DAG-Fernsehpreis. 1968 wurde Gerhard Klingenberg von Paul Hoffmann als ständiger Regisseur am Wiener Burgtheater verpflichtet.

Gerhard Klingenberg und Kitty Oertl
Gerhard Klingenberg und Kitty Oertl in "Die ehrbare Dirne" am 5.
© KHM-Museumsverband

Am 1. September 1971 übernahm Gerhard Klingenberg als Nachfolger von Paul Hoffmann die Direktion des Burgtheaters und internationalisierte das Burgtheater zu einer Zeit, als der Schwerpunkt des Spielplans auf deutschsprachigen Autoren und Regisseuren lag. Er holte die europäische Regie-Avantgarde nach Wien. Es inszenierten unter anderem Giorgio Strehler, Jean-Louis Barrault, Erwin Axer, Roberto Guicciardini, Peter Wood, Luca Ronconi, Otomar Krejčar und Peter Hall. Er veränderte den Spielplan und platzierte neben den „Klassikern“ Stücke von Bernhard, Horváth, Pinter oder Stoppard. 

Von 1977 bis 1982 war Klingenberg Direktor des Schauspielhauses in Zürich, danach arbeitete er am Thalia-Theater in Hamburg und von 1986 bis 1995 als Intendant am Berliner Renaissance-Theater. Seine Inszenierungen wurden auch in London, Tel Aviv, Stockholm und in den Beneluxländern gezeigt. Zudem arbeitete er in Genf und Madrid als Opernregisseur.

Gratulation von Martin Kušej

Gerhard Klingenberg ist der älteste noch lebende Burgtheaterdirektor. Immer noch wach im Geist, klug in der Erinnerung und interessiert an dem, was um ihn herum geschieht.

Es ist immer eine Freude und Ehre ihn zu treffen und sich mit ihm auszutauschen.

Alles Gute zum Geburtstag, lieber Gerhard.

Wir alle aus dem Burgtheater wünschen dir weiterhin Kraft und Gesundheit! 

Martin Kušej

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