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There goes my systemrelevanz (again) ((and again)) (((and again)))

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Von Thomas Köck mit Stefanie Dvorak
© Sophie Lux

Wien im Frühjahr 2020: Eine Stadt im Ausnahmezustand, die politischen Entscheidungsträger souverän, ihre Umfragewerte auf historischem Hoch. Niemand hat es kommen sehen, niemand war darauf vorbereitet, aber die "Österreicherinnen und Österreicher" leisten alle ihren Beitrag. In dieser historischen Situation hat das Burgtheater österreichische und in Österreich lebende Autor*innen eingeladen, kurze Monologe für das Ensemble in Quarantäne zu schreiben. Aus der Wirklichkeit der Isolation der Schauspieler*innen ist ein Netz aus Geschichten entstanden, ein Stimmungsbild, ein fingierter Stadtplan, ein Bewegungsmuster: eine Wien-Parallele aus Ansichten, Bekenntnissen und Verlautbarungen, die von April an zwei Mal in der Woche auf der Website des Burgtheaters veröffentlicht werden.

 

Folge #8: Im schlafenden Theater führt ein dort zurückgelassener Chor ein Selbstgespräch über die eigene Relevanz. Aus der für ihn gewohnten Position – dem Abseits – analysiert der Chor politische Begriffe, die allzu schnell in unseren Alltag eingegangen sind. Lustvoll bissig und lakonisch nimmt Thomas Köck Polit-Rhetorik und ihren fließenden Übergang zum Business-Sprech unter die Lupe und aufs Korn. Wenn Systemrelevanz bedeutet, relevant für ein System zu sein, das Ungerechtigkeiten produziert, dann pfeift sein von Stefanie Dvorak verkörperter Theaterchor gern auf jede Relevanz.

Thomas Köck, geboren 1986 in Oberösterreich, ist zweifacher Träger des Mülheimer Dramatikerpreises. Er studierte Philosophie in Wien sowie Szenisches Schreiben und Film an der Universität der Künste Berlin, war Hausautor am Nationaltheater Mannheim, ist Mitbegründer des Blogs nazisundgoldmund.net, auf dem Autor*innen gegen Rechts publizieren und fungiert mit der daraus hervorgegangenen HYDRA als Gastgeber des Kollektivsalons im Kasino des Burgtheaters.

 

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