Eine Bühne für Osteuropa

Akademietheater
Mit Anne Applebaum, Moderation Cathrin Kahlweit, es liest Markus Scheumann
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Beschreibung Information
Dauer und Pausen 1 Stunde 30 Minuten - keine Pause
Sitzplan B
Zusatzinformation € 8,-/€ 6,- / Abovorteil / Gratisscheck

DAS BALTIKUM – PUTINS NÄCHSTES ZIEL?

Maris Hellrand (Estland) und Laurynas Katkus (Litauen) im Gespräch mit Cathrin Kahlweit über eine Schlüsselregion zwischen Ost und West.

Spätestens mit Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine sind auch die baltischen Staaten ins Blickfeld der westlichen Öffentlichkeit gerückt. Litauen, Lettland und Estland sind seit 20 Jahren Mitglieder von EU und NATO, aber lange einte die drei Staaten das Gefühl, von den einflussreichen Playern im Westen übergangen zu werden. Das hat sich geändert, seit die Sorge vor einem weiteren, imperialen Expansionsstreben Moskaus die westlichen Partner eint. Die Stimme der drei baltischen Staaten ist wahrnehmbarer, ihre Kultur, ihre historische Erfahrung, ihre Politik ist präsenter geworden.

In Szenarien vieler Sicherheitsexperten gilt das Baltikum als nächstes Ziel Putins, mit dem die Wehrhaftigkeit des westlichen Verteidigungsbündnisses getestet und ein Teil der ehemaligen UdSSR zurückgeholt werden könnte.

Aber Widerstandsgeist und Unabhängigkeitsstreben der Balten sind legendär. Die Gesellschaften haben sich gewappnet und aufgerüstet – nicht nur militärisch, sondern auch mental. Dennoch ist die Sorge groß, dass etwas die ethnisch russische Bevölkerung von Putin als Faustpfand für eine Intervention genutzt werden könnte, zumal die Minderheitenpolitik der drei Regierungen durchaus umstritten ist.

Im Rahmen der Reihe „Eine Bühne für Osteuropa“ diskutieren die estnische Journalistin Maris Hellrand und der litauische Schriftsteller Laurynas Katkus mit der Publizistin und langjährigen Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung, Cathrin Kahlweit, über Geschichte und Gegenwart, den gesellschaftlichen Wandel und die Bedrohung der drei kleinen Länder im Nordosten Europas.

Das Gespräch findet in deutscher Sprache statt. 

Eine Kooperation von BURG und ERSTE Stiftung 

Medienpartner: DIE PRESSE

 

Cathrin Kahlweit (Jahrgang 1959), geboren in Göttingen, hat nach dem Abitur an der University of Oregon in den USA, an den Universitäten Tübingen und Göttingen sowie am Puschkin-Institut in Moskau Russisch und Politik studiert. Nach dem Staatsexamen und einem Trainee-Programm bei der Dresdner Bank absolvierte sie die Hamburger Journalistenschule von Gruner & Jahr und startete nach einem Jahr freier journalistischer Arbeit beim Bayerischen Fernsehen und diversen Zeitschriften 1989 als Redakteurin für Außenpolitik bei der Süddeutschen Zeitung in München. Dort war sie seit mehr als 30 Jahren fest angestellt. Nach einigen Jahren als Redakteurin und Reporterin in Osteuropa wechselte sie zeitweilig in die Innenpolitik, war innenpolitische Korrespondentin und betreute die Themen des Tages, bevor sie für 1 Jahr als Leiterin der Talkshow von Anne Will nach Berlin zur ARD wechselte. Ihre Rückkehr zur SZ war auch die Rückkehr in die Außenpolitik; sie war von 2012 bis 2017 Korrespondentin für Österreich, Zentraleuropa und die Ukraine, von 2017 bis 2020 Korrespondentin für das Vereinigte Königreich und Irland und seit 2020 bis 2025 erneut für Österreich, Mittel- und Osteuropa zuständig. Heute arbeitet sie als freie Journalistin und Moderatorin.

Maris Hellrand ist freie Journalistin in Estland. Sie hat an der LMU München Kommunikationswissenschaft und Politik studiert und im Radio Free Europe ihre journalistische Karriere begonnen. Nach jahrelangen Erfahrungen in Asien arbeitet Maris Hellrand heute für viele internationale Medien (vor allem Fernsehen) in Estland, darunter ARD, Arte, DW, ZDF und diverse Medien in anderen Ländern. Schwerpunkt der Berichterstattung liegt seit 2014 auf Geopolitik und Sicherheit, aber auch Themen wie digitale Entwicklung, Natur und Kultur kommen in den Reportagen vor. Ihre Leidenschaft ist es, Geschichten von Menschen zu erzählen. Maris Hellrand ist Estland-Korrespondentin der Eurotopics Presseschau. Neben der internationalen Medienarbeit ist sie Herausgeberin der kleinen Lokalzeitung auf der estnischen Insel Hiiumaa und vertritt Kleinverleger im estnischen Medienverband.

Laurynas Katkus (geb. 1972 in Vilnius) ist ein litauischer Schriftsteller. Er studierte Philologie sowie Komparatistik in Leipzig und Berlin und promovierte zum Thema Exil in der Poesie. Er arbeitete beim Radio, in Verlagen und als Übersetzer. Bisher erschienen mehrere Gedichtbände, sowie die Essaybände Kabuff (Edition Merz-Solitude, 2011) und Moskauer Pelmeni (Leipziger Literaturverlag, 2017). Zuletzt erschien sein Roman Schwankende Schatten (Klak, 2022) sowie litauische Übersetzungen (u.a.) von Werken von Gottfried Benn, E.E. Cummings, Peter Handke, Menke Katz, Susan Sontag. Seine Texte wurden ins Englische, Deutsche, Slowenische, Polnische und Lettische Übertragen. Laurynas Katkus wurde mit verschiedenen Stipendien und Residenzen ausgezeichnet und lebt in Vilnius.

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