Dieser Bereich ist nicht für Screenreader und Tastatur-Bedienung optimiert. Der Bereich stellt einen Ausschnitt des Spielplans dar. Der Spielplan kann über das nächste Element oder über die Navigation erreicht werden.

Muttertier

von
LEONIE LORENA WYSS

Regie
MIA CONSTANTINE

BURGTHEATERSTUDIO AB 14

VESTIBÜL
Uraufführung
10 02 2024

Regie MIA CONSTANTINE 

Bühne & Kostüme BRIGITTE SCHIMA 

Mitarbeit Ausstattung OLGA BENKELMANN 

Musik KILIAN UNGER 

Dramaturgie RITA CZAPKA

Der geheimnisvolle, durchrhythmisierte Text des Retzhofer Gewinnerstücks 2023 MUTTERTIER von Leonie Lorena Wyss gleicht einer poetischen Traumsequenz, ist eine Partitur für drei Geschwisterstimmen. Am Krankenbett der Mutter erinnern sich die Kinder an ihre Kindheit, in der sie öfter sich selbst überlassen waren und wie es war, sich in die Traumwelt des Films Titanic zu flüchten, den sie immer und immer wieder nachgespielt haben. Bei einem Ausflug in ein Vergnügungsbad spielen die drei das Ertrinken der Filmfiguren – Realität und Fiktion verschwimmen. Hat die Mutter aus Überforderung eine fantasiereiche Welt erfunden, in die sie ihre Kinder mitgenommen hat? Oder war es vielleicht ganz anders, wollten ihr die Kinder ihre, noch spannendere Welt zeigen? In einer hier männerlosen Welt steht im Zentrum die Frau als Mutter. Behutsam beleuchtet werden die Erwartungshaltungen, Überforderungen und Abhängigkeiten, die mit dieser Aufgabe einhergehen, damals wie heute. 

„Dass dieser Stahlkoloss von einem Thema nicht sofort sinkt, obwohl schon von allen Seiten das Wasser eindringt, liegt daran, dass das Stück trotz dieser Schwere eine leichtfüßige Form findet. Verspielt wie die Kinder, die die prekäre Situation in ihre Filmwelt überführen, schafft es das Stück, uns durch geschickte Verschachtelungen, kaleidoskopische Perspektivik und sprachspielerischen Witz aus der Betroffenheitsfalle zu locken.“ (Ferdinand Schmalz, Mitglied der diesjährigen Jury)

1997 in Basel geboren, studiert Leonie Lorena Wyss Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Davor studierte sie Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis in Hildesheim und Madrid. 2021 wurde sie zum Treffen junger Autor*innen am Schauspiel Leipzig eingeladen.

Sie gewann für ihr Stück BLAUPAUSE 2023 den Autor:innenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2023, war für den Hans-Gratzer-Preis nominiert und erhielt das Literar-Mechana Dramatiker:innen-Stipendium sowie das Startstipendium Literatur der Stadt Wien.

 

Seit 2003 vergibt das DRAMA FORUM Graz alle zwei Jahre den Retzhofer Dramapreis, der inzwischen zu den renommiertesten Nachwuchspreisen für zeitgenössische Dramatik zählt. „Dem*der Autor*in wird ein Netzwerk an Verbündeten zur Seite gestellt, deren konstruktive Kritik essentiell ist für die Weiterentwicklung des eigenen Schreibens.“ (Gerhild Steinbuch, Preisträgerin 2003) 

Sieger*innen der letzten Jahre sind Johannes Schrettle, Ewald Palmetshofer, Ferdinand Schmalz, Miroslava Svolikova, Liat Fassberg, Thomas Perle und zuletzt 2021 Lisa Wentz, sie erhielt für ihr Stück ADERN 2022 den Nestroy Autor*innenpreis.
 

Zurück nach oben