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Tristesses

Burgtheater
Deutschsprachige Erstaufführung im Mai 2020

Auf der fiktiven dänischen Insel „Traurigkeiten“ lebten vor Kurzem noch gut hundert Menschen, einziger Arbeitgeber war der Schlachthof. Nach dessen Pleite wirkt die Insel verlassen, nur acht Bewohner*innen sind zurückgeblieben – merkwürdige, eigensinnige Gestalten. Sie verbindet eine schräge Melancholie. Die untätige Langeweile hat ein Ende, als die alte Ida Heiger, Ehefrau des ehemaligen Schlachthofbesitzers, in die dänische Flagge gewickelt am Fahnenmast hängt – Suizid! Ihre Tochter Martha, Chefin der „Partei des völkischen Erwachens“ und auf dem Sprung an die Spitze des Parlaments, setzt vom Festland über und will den Tod der Mutter vertuschen. Fortan wandeln die Verstorbenen wieder auf der Insel und ihre Lieder, die sie früher zur Beruhigung für die Rinder auf dem Weg zur Schlachtbank sangen, liegen wieder in der Luft. Nur Ellen, Bürgermeistertochter im Teenageralter, versucht sich gegen das drohende Schicksal zu wehren. Sie plant ein Attentat auf die Frau, die ihre Zukunft und die ihres Landes bedroht.

Die belgische Autorin und Regisseurin Anne­ Cécile Vandalem erkundet mit skurrilem Humor eines der wirkmächtigsten politischen Kampfmittel der Gegenwart: die Kraft, die Massen traurig zu machen. Mit einem fein ausgezirkelten Wechselspiel aus Theater, Video und eigens komponierter Musik beleuchtet die Inszenierung die manipulative Macht der Medien – und die Verführbarkeit durch politische Zensur, die meist verdeckt abläuft, manchmal aber auch ganz offen. Der fesselnde Genre­-Mix aus düsterer Krimihandlung, politischer Komödie und Schauerstück wurde als Produktion von Vandalems einer Kompanie „Das Fräulein“ bereits beim Festival d´Avignon gefeiert. Für die Deutschsprachige Erstaufführung erarbeitet die Regisseurin ihr Werk mit dem Ensemble des Burgtheaters neu.

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