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Spielstätten in leichter Sprache

Was es über das Burgtheater und seine Bühnen zu wissen gibt – in leichter Sprache

© Marcella Ruiz Cruz

Einführung

In diesem Text geht es um das Burg-Theater.
Das Burg-Theater ist ein großes Theater in der Stadt Wien.

Früher hieß das Burg-Theater “Teutsches National-Theater”.
“Teutsch” ist eine alte Schreibweise für “deutsch”.
Das Burg-Theater wurde 1776 von Kaiser Joseph dem Zweiten
“Teutsches National-Theater” genannt.

Warum nannte der Kaiser das Theater so?
Damit wollte er sagen: “Hier wird auf Deutsch Theater gespielt.”
Früher war das ungewöhnlich.
Theater in Österreich war oft auf Französisch und Italienisch.
Das waren die Sprachen der Elite.

Was ist die Elite?
            Elite sagt man zu den Menschen,
            die in einem Land Einfluss und Macht haben.

Warum hat der Kaiser das Theater noch “Teutsches Theater” genannt?
Damals entstand die Idee der Nation.
Die Idee der Nation bedeutet:
Menschen in einem Land haben eine gemeinsame Identität.
Zum Beispiel eine gemeinsame Sprache, Kultur und gleiche Gewohnheiten.
Deshalb sollte im Burg-Theater auch deutsch gesprochen werden.

Seit der Zeit von Kaiser Joseph dem Zweiten hat sich viel verändert.
Heute ist Wien eine Stadt mit Menschen aus vielen Orten auf der Welt.
Die Menschen sprechen viele verschiedene Sprachen.
Wien ist stolz darauf.

Die Stadt Wien hat sich verändert.
Deshalb will das Burg-Theater auch kein ”Teutsches Theater” mehr sein.
Das Theater will ein Ort für alle Menschen in Wien sein.

Im Burg-Theater soll es viele Sprachen geben.

Sprachen verändern sich,
wenn das Leben der Menschen sich verändert.
Und Sprachen verändern auch das Leben der Menschen.
Daran will das Burg-Theater mitarbeiten.

Das Burg-Theater will mit Sprachen experimentieren.
Es will neue Sprachen erfinden.
Es will herausfinden, was Sprachen sind.
Es will über Kunst sprechen und streiten.
Es will dabei Dinge über sich selbst und andere lernen.

Das Burg-Theater will sich immer weiter entwickeln.

Im folgenden Text werden alle Spiel-Stätten des Burg-Theaters vorgestellt.                       

Was ist eine Spiel-Stätte?
            Manchmal hat eine Theater-Gruppe mehrere Orte,
            wo sie Theater spielen.
            Zum Beispiel eine kleine und eine große Bühne.
            Diese Orte nennt man “Spiel-Stätten”.

© Matthias Horn

Burg-Theater

So sieht das Gebäude namens Burg-Theater aus.


Es gibt auch eine Theater-Gruppe namens “Burg-Theater”.
Das “Burg-Theater” ist die Haupt-Spiel-Stätte
der Theater-Gruppe “Burg-Theater”.
Die Theater-Gruppe 
hatte in ihrer Geschichte mehrere Namen.

 

Wie ist die Theater-Gruppe “Burg-Theater” entstanden?

Am 14. März 1741 gab Kaiserin Maria Theresia dem Theater-Unternehmer Selliers
ein leeres Haus neben der Hofburg in Wien.
Selliers durfte das Gebäude an Schauspieler und Schauspielerinnen vermieten.
Das war der Anfang des Burg-Theaters.

Ungefähr 30 Jahre später gab der Sohn von Maria Theresia dem Theater einen Namen.
Der Sohn von Maria Theresia war Kaiser Joseph der Zweite.
Er nannte das Theater “Teutsches Theater”.
Außerdem wurde das Theater jetzt von der Kaiser-Familie organisiert und bezahlt.

Im Jahr 1794 wurde das Burg-Theater dann “K.K. Hof-Theater” genannt.

Fast 150 Jahre lang hatte die Theater-Gruppe “Burg-Theater” kein eigenes Theater-Haus.
Erst am 14. Oktober 1888 bekam das Burg-Theater ein eigenes Haus.
Dieses Haus heißt heute “Burg-Theater”, wie die Theater-Gruppe.

Seit 1918 gehört das Burg-Theater nicht mehr der Kaiser-Familie.
Heute gehört es zum österreichischen Staat.

 

Die Architektur des Burg-Theaters

Das Gebäude “Burg-Theater” wurde zwischen 1874 und 1888 gebaut.
Die Architekten Gottfried Semper und Karl von Hasenauer haben es gebaut.
Das Burg-Theater steht an der Ringstraße in Wien.
Auf der Ringstraße gibt es viele große und prächtige Gebäude.
Auch das Burg-Theater ist sehr prächtig.
Es ist eine beliebte Sehenswürdigkeit in Wien.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Burg-Theater durch Bomben und Feuer zerstört.
Deshalb musste die Theater-Gruppe zehn Jahre lang in das “Etablissement Ronacher” umziehen.
1955 konnte die Gruppe zurück ins Burg-Theater ziehen.
Das Gebäude wurde außen so wieder aufgebaut,
wie es vor dem Zweiten Weltkrieg aussah.
Das Theater bekam innen aber neue Technik.

Besonders schön ist die Fassade des Burg-Theaters.
Die Außenwand eines Hauses nennt man “Fassade”.
Auf der Fassade des Burg-Theaters gibt es viele interessante Figuren.
Hier sind einige Beispiele:

Figuren von berühmten Dichtern

und Figuren,
die Gefühle und Eigenschaften von Menschen darstellen.
Zum Beispiel Liebe und Hass.

Ganz oben auf der Fassade vom Burg-Theater gibt es eine Figur des Gottes Apollo.
Apollo ist der griechische Gott der Musik und der Literatur.
Neben Apollo gibt es noch zwei Figuren,
die Musen namens Melpomene und Thalia.
Musen sind griechische Göttinnen der Kunst.
Melpomene ist die Göttin des Dramas.
Thalia ist die Göttin der Komödie.

 

Das Ensemble des Burg-Theaters

Was ist ein Ensemble?

Ensemble ist Französisch.
            Man spricht es ungefähr so: “Osombel”.
            Im Theater ist ein Ensemble eine Gruppe von Schauspielern und Schauspielerinnen,
            die längere Zeit zusammen Theater spielen.

Das eigene Ensemble ist sehr wichtig für das Burg-Theater.
Die Zuschauer und Zuschauerinnen kennen und lieben das Ensemble.
Die Schauspieler und Schauspielerinnen sind Stars.
Berühmte Schauspieler und Schauspielerinnen des Burg-Theaters waren zum Beispiel
Paula Wessely, Attila Hörbiger, Oskar Werner oder Raoul Aslan.

Das Burg-Theater spielt heute viele moderne Theaterstücke.
Aber Traditionen sind dem Burg-Theater auch sehr wichtig.
Das Burg-Theater ist berühmt für seine Traditionen.

 

Welche Traditionen gibt es im Burg-Theater?

Es gibt zum Beispiel viele Titel,
die Schauspieler und Schauspielerinnen bekommen können.
Titel zu bekommen, ist eine Ehre.

Welche Titel gibt es am Burg-Theater?
Titel sind zum Beispiel “Ehren-Mitglied”, “Kammer-Schauspieler”
oder “Kammer-Schauspielerin”
und “Doyen” oder “Doyenne”.

Doyen und Doyenne sind Französisch.
Man spricht es ungefähr so: der “deuja” und die “deujenn”.
Doyen und Doyenne sind der oberste Schauspieler und die oberste Schauspielerin im Burg-Theater.
Im Moment heißt die Doyenne Elisabeth Orth.
Und der Doyen heißt gerade Michael Heltau.

Zum Ehren-Mitglied werden wichtige Schauspieler und Schauspielerinnen des Burg-Theaters.
Wenn ein Ehren-Mitglied stirbt,
gibt es eine Trauerfeier im Burg-Theater.
Bei der Trauerfeier wird der Sarg des Ehren-Mitglieds
um das Burg-Theater getragen und auf der Treppe vor dem Theater aufgestellt.

Innenaufnahme Burgtheater
© Katarina Šoškić

Ehren-Galerie

Im Burg-Theater gibt es eine Sammlung mit Bildern von Schauspielerinnen und Schauspielern.
Kaiser Joseph der Zweite fing an, die Bilder zu sammeln.
Seitdem wurden im Burg-Theater immer wieder neue Bilder gemalt und in die Sammlung gegeben.
Nur zwischen ungefähr 1980 und 2006 wurden keine Bilder gemalt.

2006 lud der Direktor des Burg-Theaters Klaus Bachler
sechs österreichische Künstlerinnen und Künstler ein.
Ihre Namen waren Christy Astuy, Ilse Haider, Elke Krystufek,
Franz Graf, Josef Kern und Gregor Zivic.
Sie sollten 12 wichtige Schauspielerinnen und Schauspieler des Burg-Theaters malen.
Die Namen der Schauspielerinnen und Schauspieler waren:
Andrea Clausen, Kirsten Dene, Annemarie Düringer, Gertraud Jesserer,
Elisabeth Orth, Klaus Maria Brandauer, Karlheinz Hackl, Michael Heltau,
Ignaz Kirchner, Branko Samarovski, Martin Schwab und Gert Voss.

Auch 2008 wurden Künstlerinnen und Künstler eingeladen, um Bilder zu malen.
Ihre Namen waren dieses Mal:
Lucy McKenzie, Maria Hahnenkamp, Maja Vukoje, Erwin Wurm, Franz West und Fabian Fink.
Die gemalten Schauspielerinnen und Schauspieler hießen dieses Mal:
Regina Fritsch, Maria Happel, Dorothee Hartinger, Birgit Minichmayr, Petra Morzé,
Johanna Wokalek, Philipp Hauß, Philipp Hochmair, Roland Koch, Johannes Krisch,
Michael Maertens und Nicholas Ofczarek.

Haupteingang Akademietheater
Haupteingang Akademietheater
© Nikola Hergovich

AKADEMIE-THEATER

So sieht das Akademie-Theater aus.

Das Akademie-Theater ist die zweite Spiel-Stätte
der Theater-Gruppe “Burg-Theater”.

Das Gebäude des Akademie-Theaters wurde von 1911 bis 1913 gebaut.
Die Architekten hießen Ferdinand Fellner,
Herrmann Helmer und Ludwig Baumann.

Das Akademie-Theater wurde eigentlich
für die Universität “Akademie für Musik und darstellende Kunst” gebaut.
Die Studierenden sollten dort auf der Bühne üben.
Seit 1922 spielt aber auch das Burg-Theater im Akademie-Theater.

 

Warum wurde das Akademie-Theater
zur Spiel-Stätte des Burg-Theaters?

Der Burg-Theater-Schauspieler Max Paulsen wollte,
dass das Burg-Theater eine kleine Bühne hat.
Auf einer kleinen Bühne ist die Stimmung
 nämlich anders als auf einer großen Bühne.
Deshalb wurde das Akademie-Theater zur “Kammerspiel-Bühne” des Burg-Theaters.
“Kammerspiel-Bühne” ist ein anderes Wort für “kleines Theater”.

Das erste Stück wurde dort am 8. September 1922 vom Burg-Theater aufgeführt.
Es war das Stück “Iphigenie auf Tauris” des Dichters Johann Wolfgang von Goethe.

Das Gebäude des Akademie-Theaters wurde im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört.
Aber es wurde während dem Krieg geschlossen.
Am 19. Mai 1945 wurde es wiedereröffnet.
Mit dem Stück “Hedda Gabler” von Henrik Ibsen.

Von 1974 bis 1999 wurde das Akademie-Theater umgebaut.
Es bekam dann eine moderne Technik.

Haupteingang Kasino
Haupteingang Kasino
© Nikola Hergovich

KASINO AM SCHWARZENBERGPLATZ

So sieht das Kasino am Schwarzenbergplatz aus.

Das Kasino am Schwarzenbergplatz
ist die dritte Spiel-Stätte des Burg-Theaters.

1863 wollte der Erzherzog Ludwig Viktor
sich einen großen Stadt-Palast bauen.
Er wollte einen Palast in Wien an der Straßenecke Schubertring/Schwarzenbergplatz bauen.
Das ist im Ersten Bezirk in der Innenstadt.
Erzherzog Ludwig Viktor war damals 21 Jahre alt.
Er war der jüngste Bruder von Kaiser Franz Joseph dem Ersten.

Im Jahr 1869 baute der Architekt Heinrich von Festel einen Palast für den Erzherzog.
Heinrich von Festel war berühmt.
Er hatte schon wichtige Gebäude gebaut.
Zum Beispiel die Votiv-Kirche
 in Wien.

Nachdem der Palast fertig war,
wohnte Erzherzog Ludwig Viktor dort.
Er wohnte als erstes Mitglied der Kaiser-Familie an der Ringstraße in Wien.

Erzherzog Ludwig Viktor feierte in seinem Palast viele Feste.
Er hatte aber auch Skandale.
Deshalb musste er bald aus Wien wegziehen.
Er musste nach Salzburg auf Schloss Kleßheim ziehen.
Sein Palast in Wien stand dann leer.

Im Jahr 1900 wurde das Kasino am Schwarzenbergplatz renoviert.
1910 gab Erzherzog Ludwig Viktor den Palast dem “Militärwissenschaftlichen Casinoverein”.
Heute gibt es immer noch den “Neustädter Offiziersverein” im Kasino am Schwarzenbergplatz.

Das Burg-Theater kam erst viel später ins Kasino am Schwarzenbergplatz.
Erst in den 1980er-Jahren wurde das Kasino
am Schwarzenbergplatz eine Spiel-Stätte.
Seitdem wird dort vom Burg-Theater Theater gespielt.
Das Theater im Kasino am Schwarzenbergplatz hat 250 Sitzplätze.

Eingang Vestibül
Eingang Vestibül
© Nikola Hergovich

VESTIBÜL

So sieht das Vestibül aus.

Das Vestibül ist die vierte Spiel-Stätte des Burg-Theaters.
Das Vestibül liegt unterhalb der linken Stiege
des Gebäudes namens “Burg-Theater”.
Früher sind hier die Erzherzöge ins Theater hinein gekommen.

Im Vestibül ist das sogenannte “Burg-Theater-Studio”.
Dort machen Profi-Schauspielerinnen und Schauspieler  zusammen mit Jugendlichen Theater.
Zum Beispiel gibt es Theater-Workshops.
Dadurch sollen Jugendliche das Theaterspielen kennenlernen.

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