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TRAUER UM BIBIANA ZELLER (1928 - 2023)

Wir trauern um unsere Kollegin, Kammerschauspielerin Bibiana Zeller, die in ihrem 96. Lebensjahr am 16.07.23 verstorben ist.

Bibiana Zeller

Nachruf

Bibiana Zeller, 1928 geboren in Mauer bei Wien, erhielt 1950 ihr erstes Engagement am Theater in der Josefstadt nach einer Schauspielausbildung am heutigen Franz Schubert Konservatorium. Nach weiteren Stationen, u.a. am Theater am Kurfürstendamm in Berlin, der Komödie in Stuttgart und dem Theater Bonn, kehrte sie 1972 zurück nach Wien und wurde von Gerhard Klingenberg in das Ensemble des Burgtheaters engagiert. Neben ihrer Theaterarbeit war sie seit den 50er Jahren regelmäßig auch in Film und Fernsehen zu sehen – dem breiten Publikum war sie aus den Fernsehserien KOTTAN ERMITTELT und JULIA – EINE UNGEWÖHNLICHE FRAU bekannt. 2010 erhielt sie die Romy als Beliebteste Schauspielerin.

Bibiana Zeller trat am Burgtheater in unzähligen Rollen und Stücken auf, u.a. von Heinrich von Kleist, Henrik Ibsen, Bertolt Brecht, Luigi Pirandello, Johann Nestroy, Franz Grillparzer und William Shakespeare. Ihre besondere Vorliebe galt den modernen Autoren. So spielte sie in Claus Peymanns legendären Thomas Bernhard-Inszenierungen die schweigsame Wirtin im THEATERMACHER und Frau Liebig im HELDENPLATZ.

1998 zur Kammerschauspielerin ernannt, kehrte Bibiana Zeller trotz ihrer Pensionierung im Jahr 1999 immer wieder auf die Bühnen des Burgtheaters zurück. 2001 war sie in GLAUBE UND HEIMAT von Karl Schönherr als Mutter der Rottin in der Regie von Martin Kušej zu sehen. Auch jetzt war sie in vielen anspruchsvollen und mitunter absurden Ur- und Erstaufführungen zu sehen, etwa in Gert Jonkes CHORPHANTASIE und DIE VERSUNKENE KATHEDRALE in der Regie von Christiane Pohle, in DER BUS von Lukas Bärfuss und in ELISABETH II. von Thomas Bernhard in der Regie von Thomas Langhoff, in ENDE UND ANFANG von Roland Schimmelpfennig in der Regie von Nicolas Stemann sowie Friederike Hellers Handke-Inszenierungen UNTERTAGBLUES und SPUREN DER VERIRRTEN. Ihre letzte Rolle am Burgtheater spielte sie 2012 im Kasino in NACH DER OPER. WÜRGEENGEL von Martin Wuttke nach Luis Buñuel auf.

Im Jahr 2000 wurde sie von der Ö1-Hörspieljury mit dem ORF-Hörspielpreis als Schauspielerin des Jahres ausgezeichnet. Bei den Salzburger Festspielen stand sie als Jedermanns Mutter zusammen mit Peter Simonischek 2005 und 2006 auf der Bühne am Domplatz.

In ihren letzten aktiven Jahren spielte sie im Fernsehen u.a. in ALLES SCHWINDEL von Regisseur Wolfgang Murnberger. Zuletzt war sie 2016 in DIE BLUMEN VON GESTERN von Chris Kraus auf der großen Leinwand zu sehen.

Bibiana Zeller war Trägerin des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien und des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich.

Wir trauern um eine scharfsinnige, weltoffene und subtile Künstlerin und Kollegin.

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