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5 Lesungen für Ihren Kulturherbst

Im Oktober und November stellen wir in vier Lesungen und einer Buchpräsentation die Werke von fünf Autor*innen in den Fokus

Detail im Burgtheater
© Nikola Hergovich
Sylvie Rohrer
Sylvie Rohrer
© Rafaela Pröll

#1 Hertha Kräftner: WEIL IMMER DAS MEER VOR DER LIEBE IST

Elegie für und nach Hertha Kräftner von Jürg Amann in einer Fassung von Stefan Weber – Sylvie Rohrer liest Hertha Kräftner

Am 23. Oktober begeben sich Burgtheater-Schauspielerin Sylvie Rohrer und Jazzmusikerin Judith Schwarz im Akademietheater mit einer Elegie für und nach Hertha Kräftner auf die Spuren der österreichischen Dichterin.

Hertha Kräftner (1928–1951) wurde nur 23 Jahre alt. Ihr schmales, am Existentialismus Sartres und Camus’ geschultes Werk aber ist voll wortgewaltiger Sehnsucht und tiefgründiger Weltbeschreibung. Eine Literatur, die den Trümmern der Geschichte selbst zu entsteigen scheint, mit einer Sprache, die wie Musik ist, zart und verzweifelt, still und der Suche nach Liebe verpflichtet.

Begleitet von der Wiener Schlagzeugerin und Jazzmusikerin Judith Schwarz, gibt Schauspielerin Sylvie Rohrer Einblicke in die Poesie und das Leben einer großen und heute doch weitgehend unbekannten Poetin der Wiener Nachkriegsjahre. Hertha Kräftner gehört wie Maria Lazar und Anna Gmeyner zu den vergessenen österreichischen Autor*innen, deren Schreiben sich das Burgtheater in der Direktion Martin Kušej intensiv in Lesungen und Inszenierungen widmet.

Videoeinblick
TEASER: WEIL IMMER DAS MEER VOR DER LIEBE IST – Sylvie Rohrer liest Hertha Kräftner
Porträtbild von Christine Lavant in Schwarzweiß mit bäuerlichem Kopftuch und Zigarette in der Hand
Christine Lavant
© Ernst Peter Prokop

#2 Christine Lavant und Werner Berg: BRIEFWECHSEL

Heidelinde Weis und Klaus Maria Brandauer lesen aus dem Briefwechsel zwischen Christine Lavant und Werner Berg

Die Schriftstellerin Christine Lavant und der Maler Werner Berg führten als Paar einen Briefwechsel, der mit seiner schonungslosen Ehrlichkeit tiefe Einblicke in das Leben und Denken der beiden Künstlerpersönlichkeiten gibt. Anlässlich des 50. Todestages von Christine Lavant wurden Teile dieses einzigartigen Briefwechsels erstmals veröffentlicht und das Burgtheater verschafft diesem literarischen Ereignis die ihm gebührende Aufmerksamkeit. Mit Heidelinde Weis und Klaus Maria Brandauer verleihen zwei prominente Schauspielpersönlichkeiten am 25. Oktober den beiden Schreibenden im Burgtheater ihre Stimme und machen die sprachlich-poetischen Qualitäten ihrer Briefe erfahrbar. 

„Laß mich wissen, wann ich Dir schreiben darf, – auch laß mich das Unbarmherzigste wissen, wenn es an dem ist.“ Diese Bitte, die Werner Berg in einem Brief aus dem Jahr 1951 an Christine Lavant richtet, verdeutlicht Konflikte, die ihre (Liebes-)Beziehung von Beginn an bestimmen: Die schonungslose Ehrlichkeit lässt ihre Verbindung zu einer existenziellen Angelegenheit werden, gleichzeitig ist diese aufgrund ihrer jeweiligen familiären Situation gefährdet. Die daraus entstehenden unlösbaren Probleme machen die Lektüre des Briefwechsels zu einem spannungsreichen Erlebnis, das tiefe und überraschende Einblicke in das Leben und Denken der beiden Künstlerpersönlichkeiten bietet. So wird nicht nur das gemeinsame Nachdenken einer Schriftstellerin und eines Malers über künstlerische Fragen, sondern auch das dringliche Bekenntnis persönlicher Nöte dokumentiert. 

In Kooperation mit der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft & in Zusammenarbeit mit der Kärntner Kulturstiftung. 

Porträtfoto von Hans Dieter Knebel
Hans Dieter Knebel
© Christoph Liebentritt

#3 Stefan Zweig: Sternstunden der Menschheit

Es liest Hans Dieter Knebel

„Immer müssen Millionen müßige Weltstunden verrinnen, ehe eine wahrhaft historische, eine Sternstunde der Menschheit, in Erscheinung tritt.“ Kammerschauspieler Hans Dieter Knebel liest aus Zweigs Miniaturensammlung STERNSTUNDEN DER MENSCHHEIT das Kapitel „Georg Friedrich Händels Auferstehung“, in dem sich der Schriftsteller einem bedeutenden Ereignis der Musikgeschichte widmet.

Nach einem mehrjährigen Kampf gegen Krankheit, Angst und Versagen und einem damit verbundenen Rückzug bekommt Georg Friedrich Händel 1741 unerwartet den Text MESSIAH zu einem großen Oratorien-Projekt von seinem Freund und Librettisten Charles Jennens zugeschickt. Bei der ersten Lektüre ist er schon so fasziniert und getroffen von den Worten, dass er sofort beginnt das Oratorium zu schreiben. Innerhalb von 3 Wochen komponiert er sein wohl bekanntestes Werk wie im Rausch. Die Uraufführung findet in Dublin zugunsten von Schuldgefangenen und Armenkrankenhäusern statt. Das Oratorium wird zu Händels Lebzeiten noch 70-mal aufgeführt, noch eine Woche vor seinem Tod sitzt der Komponist bei einer Aufführung selbst an der Orgel. Am 14. April 1759, einem Karsamstag, stirbt Händel als wohlhabender und hochgeehrter Mann in seiner Londoner Wohnung.

Portraitfoto Thomas Bernhard
Thomas Bernhard

#4 Thomas Bernhard: IM REQUISITENSTAAT

FELIX KAMMERER, TAMARA METELKA UND NICHOLAS OFCZAREK LESEN THOMAS BERNHARD

Den politischen Schwerpunkt der aktuellen Spielzeit aufgreifend widmet sich diese Lesung Thomas Bernhard, der sich in seinem Werk auf exemplarische Weise mit den gesellschaftspolitischen Verhältnissen Österreichs auseinandergesetzt hat. Anhand eines Textes aus Meine Preise zeichnen Tamara Metelka und Nicholas Ofczarek die Verleihung des Österreichischen Staatspreises für Literatur an Thomas Bernhard nach und liefern damit eine ebenso humorvolle wie scharfsinnige Studie des problematischen Verhältnisses von Kunst und Politik. Einleitend dazu wird Felix Kammerer Texte präsentieren, die das Bild von Thomas Bernhard als politischem und kritischem Denker erweitern und präzisieren. 

Buchcover "Noch Wach?"
© Kiepenheuer & Witsch

#5 Benjamin von Stuckrad-Barre: NOCH WACH? Die finale Show

mit Benjamin von Stuckrad-Barre

Im April erschien Noch wach?, der neue Roman von Benjamin von Stuckrad-Barre, der sofort nach Veröffentlichung auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste landete. Die Kernthemen des Buches, Machtmissbrauch und #MeToo, sind und bleiben Gegenstand der öffentlichen Debatte – immer neue Beispiele werden publik, im Detail zwar verschieden, doch die darunterliegende Grundproblematik ist die immergleiche. Noch wach? ist der Roman der Stunde. 

„Ein Meister des exakten Mitschreibens unserer Wirklichkeiten ist Stuckrad immer schon gewesen.“ DIE ZEIT

Der Auftritt im Akademietheater wird der einzige Präsentationstermin in Österreich sein und auch der letzte Termin der Lesereise.

Noch mehr Kultur im Herbst
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Wiederentdeckungen

Autorinnen, die selten gespielt werden oder die man vergessen hat, die man aber nicht vergessen sollte, weshalb sie bei uns eine Bühne bekommen
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